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Zukunft Digital – 5 Perspektiven auf digitalen Wandel
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Zukunft Digital – 5 Perspektiven auf digitalen Wandel

Wie gelingt es die Digitalisierung im Öffentlichen Sektor mit mutigen Ansätzen voranzubringen?

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„Herzlich willkommen zur Zukunft Digital“, hieß es zu Beginn der Online-Konferenz von Liferay in Kooperation mit dem kommune.digital.forum, die mit einem klaren Ziel antrat: den digitalen Wandel aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten.

Es folgten fünf spannende Vorträge, die eindrucksvoll zeigten, wie Behörden und Institutionen die Digitalisierung vorantreiben können - und warum Mut dabei oft der entscheidende Faktor ist.

Die Referentinnen und Referenten im Überblick:

  • Julia Welford, Parlamentarische Beraterin, Fachexpertin für Digitalpolitik
  • Reza Hosseini, Projektleitung / fachlicher Architekt, ITZBund im Auftrag der USU
  • Patrick Brauckmann, MBA, Bereichsleiter Portfoliomanagement, msg.public
  • Dirk Schweikart, Geschäftsführer, nextgov iT
  • Katrin Cyrys, Sales Lead Public Sector, Liferay

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand nicht nur die Frage nach den technischen Möglichkeiten. Vielmehr ging es darum, wie Menschen und Organisationen gemeinsam den nächsten Schritt in Richtung digitaler Zukunft gehen. Die Referentinnen und Referenten spannten den Bogen von den föderalen Herausforderungen über neue Formen der Zusammenarbeit bis hin zu praktischen Ansätzen.

Den Abschluss bildete eine lebhafte Diskussion, in der die Referentinnen und Referenten ihre Gedanken miteinander verknüpften und das Publikum zur aktiven Teilnahme einluden. Es war eine Veranstaltung, die nicht nur nach Antworten suchte, sondern auch den Mut forderte, diese in die Tat umzusetzen.

Hier geht’s zur Konferenz im Re-Live.

Das Staffellauf-Prinzip: Teamarbeit für den digitalen Fortschritt

Ein leuchtend blauer Staffelstab, der von einem Vortragenden zum nächsten gereicht wurde, war das zentrale Symbol der Konferenz. Die Wahl dieser Metapher war kein Zufall: Der Staffellauf steht für Teamwork, abgestimmte Strategien und das gemeinsame Erreichen eines Ziels - alles Eigenschaften, die auch für den digitalen Wandel unerlässlich sind.

Wie bei einem richtigen Staffellauf hängt der Erfolg entscheidend von der Qualität der Übergabe ab. Es geht nicht nur um die Schnelligkeit des Einzelnen, sondern auch darum, das Tempo im Team zu halten und Verantwortung zu übergeben. Diese Symbolik zog sich durch die gesamte Veranstaltung und bildete eine anschauliche Grundlage für die Diskussionen über Zusammenarbeit und Strategie.

Die Metapher veranschaulichte auch die Herausforderungen der Digitalisierung: komplexe Prozesse, Abstimmung zwischen verschiedenen Akteuren und die Notwendigkeit, flexibel auf neue Gegebenheiten zu reagieren. Vor diesem Hintergrund wurde deutlich, dass der digitale Wandel nur gelingen kann, wenn alle Beteiligten ihren Teil zum Gesamterfolg beitragen und offen für neue Wege bleiben.


Julia Welford: Föderalismus als Stärke der Digitalisierung

Julia Welford eröffnete die Vortragsreihe mit einem leidenschaftlichen Plädoyer für den Föderalismus als stärkenden Faktor im digitalen Wandel. Sie argumentierte, dass die dezentrale Struktur Deutschlands kein Hindernis, sondern eine wertvolle Grundlage für den digitalen Fortschritt sei. „Die digitale, demokratische Zukunftsfähigkeit des Staates wird nicht nur mit föderalen Entscheidungsstrukturen sichergestellt, sondern langfristig gestärkt“, erklärte Welford, und setzte damit den Ton für ihren Beitrag.

Der Föderalismus ermögliche es, Lösungen regional anzupassen und auf die spezifischen Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger einzugehen. Kommunen und Länder können durch ihre Nähe zu den Menschen gezielt Maßnahmen entwickeln, die die Digitalisierung vor Ort stärken. Gleichzeitig fördere er Transparenz, indem Entscheidungsprozesse auf verschiedene Ebenen verteilt und nachvollziehbarer gestaltet würden.

Welford scheute sich aber auch nicht, die Herausforderungen des Systems zu benennen. Die Abstimmung zwischen Bund, Ländern und Kommunen sei oft komplex und langwierig. Fehlende digitale Kompetenzen und veraltete Strukturen könnten den Fortschritt zusätzlich bremsen. Dies sei jedoch kein Grund zur Resignation, sondern vielmehr eine Chance, digitale Prozesse neu zu denken. Der Föderalismus könne den Rahmen für kreatives Experimentieren und nachhaltige digitale Lösungen bieten, wenn alle Beteiligten Verantwortung übernehmen und aktiv zusammenarbeiten.

Mit ihrem Vortrag machte sie deutlich, dass sich Föderalismus und Digitalisierung nicht ausschließen, sondern gemeinsam zu einer stabileren und transparenteren Verwaltung führen können - vorausgesetzt, die Stärken des Systems werden konsequent genutzt.


Katrin Cyrys & Dirk Schweikart: Praktische Umsetzung des OZG – Wie schaffen wir den Durchbruch?

Katrin Cyrys und Dirk Schweikart griffen in ihrem gemeinsamen Vortrag das Thema der Umsetzung des OZG auf und zeigten anhand konkreter Beispiele, wie eine mutige Digitalisierung in der Praxis aussehen kann. Beide betonten, dass technologische Lösungen nicht im luftleeren Raum entstehen dürfen. „Digitalisierung darf kein Selbstzweck sein, sondern muss den Menschen in den Mittelpunkt stellen“, legte Cyrys den Grundstein für ihren Beitrag.

Ein zentraler Aspekt ihres Vortrags war die Bedeutung von Open-Source-Ansätzen. Diese ermöglichen nicht nur kostengünstige und anpassbare Lösungen, sondern fördern auch die Zusammenarbeit zwischen Behörden. Dirk Schweikart wies darauf hin, wie wichtig es sei, bestehende Lösungen zu teilen und weiterzuentwickeln, anstatt sie immer wieder von Grund auf neu zu gestalten: „Machen statt warten! Nachnutzung ist keine technische Herausforderung, vielmehr eine inhaltliche fachliche.“ Dieser pragmatische Ansatz wurde anhand von Beispielen aus Nordrhein-Westfalen illustriert, wo durch den Einsatz eines gemeinsamen Serviceportals Zeit und Ressourcen gespart werden konnten.

Schauen Sie sich hier den Vortrag von Katrin Cyrys und Dirk Schweikart in ganzer Länge an.

Cyrys betonte zudem, dass die Digitalisierung nur dann erfolgreich sein könne, wenn sie die Menschen mitnehme - sei es durch Schulungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder durch eine transparente Kommunikation mit der Bevölkerung. Projekte müssten immer die Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer berücksichtigen, um Akzeptanz und Vertrauen zu gewinnen. Schweikart ergänzte, dass dies nur gelinge, wenn sich die Behörden nicht als Einzelkämpfer, sondern als Teil eines vernetzten Systems verstünden.

Gemeinsam zeigten sie auf, wie durch strategische Kooperationen, den Einsatz von Open Source und die konsequente Orientierung an den Bedürfnissen der Menschen digitale Projekte nicht nur effizient, sondern auch nachhaltig gestaltet werden können. Ihr Plädoyer für Mut und Pragmatismus machte deutlich: Digitalisierung ist ein Gemeinschaftsprojekt, bei dem jeder Beitrag zählt.



Reza Hosseini: Agilität in der Verwaltung

Reza Hosseini stellte in seinem Vortrag eine provokante Frage: Ist agiles Arbeiten „out“? Mit dieser These leitete er eine eingehende Analyse der Rahmenbedingungen ein, die Agilität in der Verwaltung ermöglichen - oder behindern. Für Hosseini ist klar: Der Erfolg von Projekten hängt nicht von Methoden oder Prozessen ab, sondern von den Menschen, die sie umsetzen. „Menschen führen Projekte zum Erfolg, nicht Prozesse“, betonte er und forderte einen neuen Fokus auf die Kultur in Organisationen.

Hosseini zeigte auf, dass Agilität in der Verwaltung oft missverstanden werde. Viele Behörden führten agile Methoden wie Scrum ein, ohne die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Agilität sei aber mehr als ein Werkzeugkasten, sie erfordere eine Haltung, die auf Vertrauen, Flexibilität und Eigenverantwortung basiere. Dies könne nur gelingen, wenn auch die Organisationskultur angepasst werde.

Ein weiteres zentrales Element seines Vortrags war die Balance zwischen Effizienz und Flexibilität. Hosseini erläuterte, dass Agilität besonders dort sinnvoll sei, wo Lösungen noch nicht klar definiert seien und Teams kreativ auf Herausforderungen reagieren müssten. Gleichzeitig sei es wichtig, realistische Grenzen zu setzen, da nicht alle Aufgaben eine agile Herangehensweise erforderten. Statt blind einem Trend zu folgen, sollten Behörden gezielt abwägen, welche Ansätze zu ihrer Struktur und ihren Zielen passen.

Besonders eindrücklich war Hosseinis Appell an die Führungskräfte, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Er betonte, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermutigt werden müssten, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Nur so entstehe ein Umfeld, in dem Agilität nicht nur möglich, sondern auch erfolgreich sei. Für ihn ist klar: Agiles Arbeiten ist keineswegs „out“ - es ist eine Chance, die nur genutzt werden kann, wenn Organisationen bereit sind, an ihrer inneren Haltung zu arbeiten.


Patrick Brauckmann: Innovation im Public Sektor

Patrick Brauckmann widmete sich der Frage, wie die öffentliche Verwaltung die Chancen der Digitalisierung nachhaltig nutzen kann. Im Mittelpunkt seines Vortrags standen die Bedeutung von Experimentierfreude und die Notwendigkeit eines gezielten Change-Managements. „Durch die Schaffung geeigneter Räume können Innovationen für die öffentliche Verwaltung entwickelt und umgesetzt werden“, betonte Brauckmann und hob hervor, dass Veränderung vor allem von mutigen ersten Schritten lebe.

Brauckmann erklärte, dass digitale Projekte in der öffentlichen Verwaltung oft an starren Strukturen und mangelndem Veränderungswillen scheitern. Hier sei es entscheidend, Räume zu schaffen, in denen neue Ideen ausprobiert werden können - sei es durch Testphasen, Pilotprojekte oder flexible gesetzliche Rahmenbedingungen. Er plädierte dafür, für die Verwaltung ein „Labor der Möglichkeiten“ zu entwickeln, in dem Kreativität und Lösungsorientierung gefördert werden.

Hier finden Sie alle Vorträge im Re-Live.

Entscheidend für den Erfolg sei aber nicht nur der Mut, Neues auszuprobieren, sondern auch die Fähigkeit, daraus zu lernen. Change-Management spiele dabei eine Schlüsselrolle, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu befähigen und aktiv in den Prozess einzubinden. Braukmann betonte, dass Führungskräfte als Vorbilder agieren und eine offene Fehlerkultur etablieren müssten. Nur so könnten digitale Veränderungen nicht nur angestoßen, sondern auch nachhaltig verankert werden.

In seinem Vortrag verband Braukmann diese Ansätze mit praktischen Empfehlungen: Regelmäßige Schulungen, der Aufbau interdisziplinärer Teams und die Nutzung bestehender Netzwerke seien essenziell, um langfristig Fortschritte zu erzielen. Für ihn ist klar: Nur durch einen strategischen Mix aus Experimentierfreude und strukturiertem Wandel kann die Digitalisierung im öffentlichen Sektor ihre volle Wirkung entfalten.


Abschließende Podiumsdiskussion

Ein zentraler Bestandteil der Konferenz war der lebhafte Austausch mit dem Publikum. Spannende Fragen und neue Perspektiven bereicherten die Diskussionen und zeigten, wie sehr das Thema Digitalisierung bewegt. Unter anderem ging es um die Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern in digitale Prozesse, die Rolle der Kommunen als treibende Kraft und den notwendigen Kulturwandel in Verwaltungen.

Sie möchten wissen, welche Antworten und Lösungsansätze die Expertinnen und Experten dazu hatten? Schauen Sie sich hier die vollständige Diskussion an und lassen Sie sich inspirieren!

Fazit

Die Konferenz „Zukunft Digital“ hat gezeigt, wie vielfältig die Herausforderungen und Lösungsansätze für eine erfolgreiche Gestaltung des digitalen Wandels sind. Die Vorträge machten deutlich, dass der Föderalismus als Stärke genutzt, die Digitalisierung vom Menschen her gedacht und mutige Schritte gewagt werden müssen. Besonders wichtig ist die Bereitschaft, Fehler als Lernchance zu begreifen und die Zusammenarbeit auf allen Ebenen zu fördern.

Zukunftsausblick

Damit die Digitalisierung weiter an Fahrt aufnimmt, sind konkrete Maßnahmen erforderlich:

  • Verstärkte Einbindung der Kommunen, um lokale Stärken zu nutzen.
  • Förderung der digitalen Kompetenz der Beschäftigten und der Bürgerinnen und Bürger.
  • Konsequente Nachnutzung und Standardisierung bestehender Lösungen.

Inspirationsgedanken

Mut und Experimentierfreude bleiben die wichtigsten Bausteine, um den digitalen Wandel erfolgreich zu gestalten. Nur wer bereit ist, neue Wege zu gehen, kann die Verwaltung nachhaltig modernisieren.

Alle Vorträge noch einmal in ganzer Länge ansehen.

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„Herzlich willkommen zur Zukunft Digital“, hieß es zu Beginn der Online-Konferenz von Liferay in Kooperation mit dem kommune.digital.forum, die mit einem klaren Ziel antrat: den digitalen Wandel aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten.

Es folgten fünf spannende Vorträge, die eindrucksvoll zeigten, wie Behörden und Institutionen die Digitalisierung vorantreiben können - und warum Mut dabei oft der entscheidende Faktor ist.

Die Referentinnen und Referenten im Überblick:

  • Julia Welford, Parlamentarische Beraterin, Fachexpertin für Digitalpolitik
  • Reza Hosseini, Projektleitung / fachlicher Architekt, ITZBund im Auftrag der USU
  • Patrick Brauckmann, MBA, Bereichsleiter Portfoliomanagement, msg.public
  • Dirk Schweikart, Geschäftsführer, nextgov iT
  • Katrin Cyrys, Sales Lead Public Sector, Liferay

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand nicht nur die Frage nach den technischen Möglichkeiten. Vielmehr ging es darum, wie Menschen und Organisationen gemeinsam den nächsten Schritt in Richtung digitaler Zukunft gehen. Die Referentinnen und Referenten spannten den Bogen von den föderalen Herausforderungen über neue Formen der Zusammenarbeit bis hin zu praktischen Ansätzen.

Den Abschluss bildete eine lebhafte Diskussion, in der die Referentinnen und Referenten ihre Gedanken miteinander verknüpften und das Publikum zur aktiven Teilnahme einluden. Es war eine Veranstaltung, die nicht nur nach Antworten suchte, sondern auch den Mut forderte, diese in die Tat umzusetzen.

Hier geht’s zur Konferenz im Re-Live.

Das Staffellauf-Prinzip: Teamarbeit für den digitalen Fortschritt

Ein leuchtend blauer Staffelstab, der von einem Vortragenden zum nächsten gereicht wurde, war das zentrale Symbol der Konferenz. Die Wahl dieser Metapher war kein Zufall: Der Staffellauf steht für Teamwork, abgestimmte Strategien und das gemeinsame Erreichen eines Ziels - alles Eigenschaften, die auch für den digitalen Wandel unerlässlich sind.

Wie bei einem richtigen Staffellauf hängt der Erfolg entscheidend von der Qualität der Übergabe ab. Es geht nicht nur um die Schnelligkeit des Einzelnen, sondern auch darum, das Tempo im Team zu halten und Verantwortung zu übergeben. Diese Symbolik zog sich durch die gesamte Veranstaltung und bildete eine anschauliche Grundlage für die Diskussionen über Zusammenarbeit und Strategie.

Die Metapher veranschaulichte auch die Herausforderungen der Digitalisierung: komplexe Prozesse, Abstimmung zwischen verschiedenen Akteuren und die Notwendigkeit, flexibel auf neue Gegebenheiten zu reagieren. Vor diesem Hintergrund wurde deutlich, dass der digitale Wandel nur gelingen kann, wenn alle Beteiligten ihren Teil zum Gesamterfolg beitragen und offen für neue Wege bleiben.


Julia Welford: Föderalismus als Stärke der Digitalisierung

Julia Welford eröffnete die Vortragsreihe mit einem leidenschaftlichen Plädoyer für den Föderalismus als stärkenden Faktor im digitalen Wandel. Sie argumentierte, dass die dezentrale Struktur Deutschlands kein Hindernis, sondern eine wertvolle Grundlage für den digitalen Fortschritt sei. „Die digitale, demokratische Zukunftsfähigkeit des Staates wird nicht nur mit föderalen Entscheidungsstrukturen sichergestellt, sondern langfristig gestärkt“, erklärte Welford, und setzte damit den Ton für ihren Beitrag.

Der Föderalismus ermögliche es, Lösungen regional anzupassen und auf die spezifischen Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger einzugehen. Kommunen und Länder können durch ihre Nähe zu den Menschen gezielt Maßnahmen entwickeln, die die Digitalisierung vor Ort stärken. Gleichzeitig fördere er Transparenz, indem Entscheidungsprozesse auf verschiedene Ebenen verteilt und nachvollziehbarer gestaltet würden.

Welford scheute sich aber auch nicht, die Herausforderungen des Systems zu benennen. Die Abstimmung zwischen Bund, Ländern und Kommunen sei oft komplex und langwierig. Fehlende digitale Kompetenzen und veraltete Strukturen könnten den Fortschritt zusätzlich bremsen. Dies sei jedoch kein Grund zur Resignation, sondern vielmehr eine Chance, digitale Prozesse neu zu denken. Der Föderalismus könne den Rahmen für kreatives Experimentieren und nachhaltige digitale Lösungen bieten, wenn alle Beteiligten Verantwortung übernehmen und aktiv zusammenarbeiten.

Mit ihrem Vortrag machte sie deutlich, dass sich Föderalismus und Digitalisierung nicht ausschließen, sondern gemeinsam zu einer stabileren und transparenteren Verwaltung führen können - vorausgesetzt, die Stärken des Systems werden konsequent genutzt.


Katrin Cyrys & Dirk Schweikart: Praktische Umsetzung des OZG – Wie schaffen wir den Durchbruch?

Katrin Cyrys und Dirk Schweikart griffen in ihrem gemeinsamen Vortrag das Thema der Umsetzung des OZG auf und zeigten anhand konkreter Beispiele, wie eine mutige Digitalisierung in der Praxis aussehen kann. Beide betonten, dass technologische Lösungen nicht im luftleeren Raum entstehen dürfen. „Digitalisierung darf kein Selbstzweck sein, sondern muss den Menschen in den Mittelpunkt stellen“, legte Cyrys den Grundstein für ihren Beitrag.

Ein zentraler Aspekt ihres Vortrags war die Bedeutung von Open-Source-Ansätzen. Diese ermöglichen nicht nur kostengünstige und anpassbare Lösungen, sondern fördern auch die Zusammenarbeit zwischen Behörden. Dirk Schweikart wies darauf hin, wie wichtig es sei, bestehende Lösungen zu teilen und weiterzuentwickeln, anstatt sie immer wieder von Grund auf neu zu gestalten: „Machen statt warten! Nachnutzung ist keine technische Herausforderung, vielmehr eine inhaltliche fachliche.“ Dieser pragmatische Ansatz wurde anhand von Beispielen aus Nordrhein-Westfalen illustriert, wo durch den Einsatz eines gemeinsamen Serviceportals Zeit und Ressourcen gespart werden konnten.

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Gemeinsam zeigten sie auf, wie durch strategische Kooperationen, den Einsatz von Open Source und die konsequente Orientierung an den Bedürfnissen der Menschen digitale Projekte nicht nur effizient, sondern auch nachhaltig gestaltet werden können. Ihr Plädoyer für Mut und Pragmatismus machte deutlich: Digitalisierung ist ein Gemeinschaftsprojekt, bei dem jeder Beitrag zählt.



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Reza Hosseini stellte in seinem Vortrag eine provokante Frage: Ist agiles Arbeiten „out“? Mit dieser These leitete er eine eingehende Analyse der Rahmenbedingungen ein, die Agilität in der Verwaltung ermöglichen - oder behindern. Für Hosseini ist klar: Der Erfolg von Projekten hängt nicht von Methoden oder Prozessen ab, sondern von den Menschen, die sie umsetzen. „Menschen führen Projekte zum Erfolg, nicht Prozesse“, betonte er und forderte einen neuen Fokus auf die Kultur in Organisationen.

Hosseini zeigte auf, dass Agilität in der Verwaltung oft missverstanden werde. Viele Behörden führten agile Methoden wie Scrum ein, ohne die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Agilität sei aber mehr als ein Werkzeugkasten, sie erfordere eine Haltung, die auf Vertrauen, Flexibilität und Eigenverantwortung basiere. Dies könne nur gelingen, wenn auch die Organisationskultur angepasst werde.

Ein weiteres zentrales Element seines Vortrags war die Balance zwischen Effizienz und Flexibilität. Hosseini erläuterte, dass Agilität besonders dort sinnvoll sei, wo Lösungen noch nicht klar definiert seien und Teams kreativ auf Herausforderungen reagieren müssten. Gleichzeitig sei es wichtig, realistische Grenzen zu setzen, da nicht alle Aufgaben eine agile Herangehensweise erforderten. Statt blind einem Trend zu folgen, sollten Behörden gezielt abwägen, welche Ansätze zu ihrer Struktur und ihren Zielen passen.

Besonders eindrücklich war Hosseinis Appell an die Führungskräfte, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Er betonte, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermutigt werden müssten, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Nur so entstehe ein Umfeld, in dem Agilität nicht nur möglich, sondern auch erfolgreich sei. Für ihn ist klar: Agiles Arbeiten ist keineswegs „out“ - es ist eine Chance, die nur genutzt werden kann, wenn Organisationen bereit sind, an ihrer inneren Haltung zu arbeiten.


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Patrick Brauckmann widmete sich der Frage, wie die öffentliche Verwaltung die Chancen der Digitalisierung nachhaltig nutzen kann. Im Mittelpunkt seines Vortrags standen die Bedeutung von Experimentierfreude und die Notwendigkeit eines gezielten Change-Managements. „Durch die Schaffung geeigneter Räume können Innovationen für die öffentliche Verwaltung entwickelt und umgesetzt werden“, betonte Brauckmann und hob hervor, dass Veränderung vor allem von mutigen ersten Schritten lebe.

Brauckmann erklärte, dass digitale Projekte in der öffentlichen Verwaltung oft an starren Strukturen und mangelndem Veränderungswillen scheitern. Hier sei es entscheidend, Räume zu schaffen, in denen neue Ideen ausprobiert werden können - sei es durch Testphasen, Pilotprojekte oder flexible gesetzliche Rahmenbedingungen. Er plädierte dafür, für die Verwaltung ein „Labor der Möglichkeiten“ zu entwickeln, in dem Kreativität und Lösungsorientierung gefördert werden.

Hier finden Sie alle Vorträge im Re-Live.

Entscheidend für den Erfolg sei aber nicht nur der Mut, Neues auszuprobieren, sondern auch die Fähigkeit, daraus zu lernen. Change-Management spiele dabei eine Schlüsselrolle, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu befähigen und aktiv in den Prozess einzubinden. Braukmann betonte, dass Führungskräfte als Vorbilder agieren und eine offene Fehlerkultur etablieren müssten. Nur so könnten digitale Veränderungen nicht nur angestoßen, sondern auch nachhaltig verankert werden.

In seinem Vortrag verband Braukmann diese Ansätze mit praktischen Empfehlungen: Regelmäßige Schulungen, der Aufbau interdisziplinärer Teams und die Nutzung bestehender Netzwerke seien essenziell, um langfristig Fortschritte zu erzielen. Für ihn ist klar: Nur durch einen strategischen Mix aus Experimentierfreude und strukturiertem Wandel kann die Digitalisierung im öffentlichen Sektor ihre volle Wirkung entfalten.


Abschließende Podiumsdiskussion

Ein zentraler Bestandteil der Konferenz war der lebhafte Austausch mit dem Publikum. Spannende Fragen und neue Perspektiven bereicherten die Diskussionen und zeigten, wie sehr das Thema Digitalisierung bewegt. Unter anderem ging es um die Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern in digitale Prozesse, die Rolle der Kommunen als treibende Kraft und den notwendigen Kulturwandel in Verwaltungen.

Sie möchten wissen, welche Antworten und Lösungsansätze die Expertinnen und Experten dazu hatten? Schauen Sie sich hier die vollständige Diskussion an und lassen Sie sich inspirieren!

Fazit

Die Konferenz „Zukunft Digital“ hat gezeigt, wie vielfältig die Herausforderungen und Lösungsansätze für eine erfolgreiche Gestaltung des digitalen Wandels sind. Die Vorträge machten deutlich, dass der Föderalismus als Stärke genutzt, die Digitalisierung vom Menschen her gedacht und mutige Schritte gewagt werden müssen. Besonders wichtig ist die Bereitschaft, Fehler als Lernchance zu begreifen und die Zusammenarbeit auf allen Ebenen zu fördern.

Zukunftsausblick

Damit die Digitalisierung weiter an Fahrt aufnimmt, sind konkrete Maßnahmen erforderlich:

  • Verstärkte Einbindung der Kommunen, um lokale Stärken zu nutzen.
  • Förderung der digitalen Kompetenz der Beschäftigten und der Bürgerinnen und Bürger.
  • Konsequente Nachnutzung und Standardisierung bestehender Lösungen.

Inspirationsgedanken

Mut und Experimentierfreude bleiben die wichtigsten Bausteine, um den digitalen Wandel erfolgreich zu gestalten. Nur wer bereit ist, neue Wege zu gehen, kann die Verwaltung nachhaltig modernisieren.

Alle Vorträge noch einmal in ganzer Länge ansehen.

Originally published
2024年12月5日
 last updated
2024年12月5日

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